Informationen zu Altötting
Name der Kirche: Heilige Kapelle Name des Pfarrers: Administrator d. Hl. Kapelle - Prälat Alois Furtner Wallfahrtskustos Pater Felix Kraus OFM cap Anschrift: Kapellplatz 1, 84503 Altötting Telefon: 08671 / 5166 oder 08671 / 9296-42 Fax: 08671 / 12947 oder 08671 / 9296-60 e-Mail: info@altoetting-wallfahrt.de Domain: www.altoetting-wallfahrt.de
Ansprechpartner für Führungen: Wallfahrts- und Verkehrsbüro Telefon: 08671 / 506219
Regelmäßige Gottesdienstzeiten: Täglich von 06.00 Uhr bis 11.00 Uhr zur vollen Stunde siehe auch hier
Besondere Gottesdienste/Feste/Feiern im Jahreslauf: Marienfeste, Hochfeste, zahlreiche Wallfahrten, Lichterprozession am Samstag Abend... Siehe Homepage Siehe auch: Bruder Konrad-Kirche Altötting hier Unterkunft, Gaststätten und Hotels: hier
Jugendübernachtungshaus des Kapuzinerklosters St. Magdalena hier
Gasthof und Hotel Plankl hier Lage:x
Altötting liegt rund 100 km. östlich von München. Anfahrt entweder über A 3 Abfahrt Straubing und dann über die B 20 nach Eggenfelden und Altötting, oder von München aus über die B 12 Richtung Mühldorf und Altötting. Siehe auch hier (Karte zum Zoomen) Geschichte:x
Altötting gehört zu den bedeutendsten in ganz Deutschland. Seine Geschichte geht zurück auf Ereignisse um das Jahr 1489. Eine alte Chronik berichtet, dass ein "dreijähriges Knäblein zu Alten-Eding in das Wasser, Mehren genannt, gefallen und eine halben Stund lang drin getrieben worden". Die Mutter hatte jedoch so großes Vertrauen zu Maria, dass sie das Kind zur Kapelle trug und auf den Altar legte. Die Chronik berichtet weiter: " Wie das geschehen ist, fällt sie samt anderen auf die Knie nieder und bittet flehentlich um die Erlangung des Kinds-Lebens. Alsdann wurde das Kind lebendig". Ein anderes Wunder soll sich ungefähr zur gleiche Zeit zugetragen haben. Im Mirakelbuch von 1497 wird berichtet: "Ein Bauer zu Alten-Eding führte ein Fuder Hafer nach Haus und setzte sein Söhnlein, sechs Jahre alt, auf das Handroß. Das Knäblein fallet vom Pferd unter den Wagen und wird dermaßen zerdrücket , dass keines Lebens Hoffnung mehr vorhanden ist. Der Bauer tut ein Gelübde und ruft die Muttergottes an, am folgendem Tag ist der Knab wiederum frisch und gesund". die Kunde von den Mirakeln muss wie ein Lauffeuer durch das Land gegangen sein, denn der Strom der Pilger und Gläubigen stetze unverzüglich ein. Vermutlich wurden von Anfang an Erinnerungszeichen an die Pilger verteilt: Nach der Kirchenrechnung waren bereits 1492 rund 130.000 Pilgerzeichen verkauft. Mirakelbücher erzählen weit über die Region hinaus von den Wundern in Altötting. Wesentlich älter als die Wallfahrt ist jedoch die Altöttinger Gnadenkapelle selbst, die "finstere uralte heylige Capel unserer lieben Frauen auff der grünen Matten". Wann genau die kleine achteckige Kapelle - sie hat einen Durchmesser von rund neun Metern - gebaut wurde, ist bis heute noch nicht mit letzter Sicherheit geklärt. Vermutlich entstand sie jedoch um das Jahr 700 (Altötting selbst wird im Jahr 748 ertsmals urkundlich erwähnt). Es ist möglich, dass das Kirchlein die Hauskapelle der Agilolfinger war, die schon im 7. Jh. dort eine Pfalz besaßen. Der Legende nach soll der hl. Bischof Rupert dort die Agilolfinger getauft haben. Archiologische Funde lassen außerdem annehmen, dass schon die Römer auf dem heutigen Kapellplatz einen Tempel errichtet hatten und dass später an dieser Stelle von den ersten christlichen Missionaren eine Taufkapelle erbaut wurde. Urkundlich belegt ist, dass Ötting 788 karolingische Königspfalz wurde. König Karlmann, ein Urenkel Karls des Großen, verschenkte die Kapelle 877 an das von ihm gegründete Chorherrenstif. Die Kapelle gehört damit zu den ältesten Kirchenbauten Deutschlands. Das Gnadenbild Altöttings, die berühmte "Schwarze Madonna", ist mit Sicherheit jedoch nicht vor dem Jahr 1300 entstanden. Angeblich hat es ein Zisterzienserabt von Raitenhaslach von einem unbekannten Meister aus Südbayern oder Schwaben erworben und nach Altötting gebracht. Es gibt allerdings auch eine Version, nach der das Gnadenbild aus Burgund stammen soll. Als die Wallfahrt immer mehr zunahm, wurde noch im 15. Jh. an die kleine Kapelle ein Langhaus angebaut. Die Wallfahrtsselsorge übernahmen zunächst die karolingischen Chorherren. Ende des 16. Jh. ließen sich auch die Jesuiten in Altötting nieder und bauten ganz in der Nähe der Kapelle die Magdalenenkirch, sowie ein Kolleg. 1643 kamen die Franziskaner, nach der Säkularisation die Redemtoristen und Kapuziner, die auch heute noch die Wallfahrt betreuen. Seit 1929 gibt es wieder ein Kollegiatsstift mit einem Probst, der zugleich Stadtpfarrer ist. Unzählige Votivbilder im Innenraum und im Umgang der Hl. Kapelle zeugen von den vielen Wundertaten und dem Glauben der Menschen. Nach wie vor kommen sehr viele Wallfahrer zu Fuß, mit dem Auto, dem Bus oder mit ganzen Pilgerzügen nach Altötting. Eine der bekanntesten und größen Wallfahrten ist die "Regensburger Fußwallfahrt" an Pfingsten Drei Päpste sind zur "Schwarzen Madonna" nach Altötting gepilgert: Papst Pius VI. am 25./26. April 1782, Papst Johannes Paul II. am 18./19. November 1980 und unser bayerische Papst Benedikt XVI. am 11. September 2006. Kunst:x
Die Gandenkapelle steht im Ortsmittelpunkt, und obwohl sie nicht sehr groß ist, überstrahlt sie doch an religiöser und historischer Bedeutung alle anderen Sakralbauten Altöttings. Im Kernstück der Kapelle, dem Oktogon, steht das Gnadenbild inmitten eines ungeheuer prachtvollen barocken Silberaltars. Die rund 65 cm. hohe Figur aus der Frühgotik ist aus Lindenholz geschnitzt und zeigt eine stehende Muttergottes, die auf dem rechten Arm das Jesuskind trägt. Ursprünglich war sie bemalt, bekam aber durch den Rauch der brennenden Kerzen eine dunkle Färbung und deshalb den Namen "Schwarze Madonna". Sowohl die Figur der Maria als auch die des Jesuskindes sind seit dem 17. Jh. in kostbare, reichbestickte Gewänder, sogenannte Gnadenröckl, gehüllt. Zur rechten Seite des Gnadenaltars kniet sei 1737 die fast lebensgroße Silberfigur des zehnjährigen bayerischen Kronprinzen Maximilian Josef. Der "Silberprinz" ist eine Votivgabe des Kurfürsten Karl Albert, der die Statue für die Genesung seines schwerkranken Sohnes stiftete. Zur linken die Statue des Kapuzinerbruders Konrad von Parzham, der im St. Anna-Kloster in Altötting lebte und wirkte, 1934 heilig gesprochen wurde und in der Bruder Konrad Kirche beigesetzt ist. An dem mit schwarzen Marmor verkleideten Wänden der Gnadenkapelle hängen unzählige Weihegeschenke und Votivtafeln. In den Wandnischen stehen Urnen mit den Herzen aller regierenden Wittelsbacher Fürsten bis hin zu König Ludwig III. Denn die Gnadenmutter wurde vom bayerischen Herrscherhaus hochverehrt und die Kapelle als Beisetzungsstätte der Herzen ausersehen. Die bemerkenswertesten Herzurnen - alle aus schweren Silber getrieben - sind die Kaiser Karls VII und seiner Gemahlin Maria Amalia. An der Decke hängen fünf wertvolle Öllampen. Eine davon - sie ist mit vielen Edelsteinen verziert - hat Papst Pius IX. im Jahr 1854 als Votivgabe gestiftet. Auch im Langhaus und im überdachten Umgang, der um die Kapelle herumführt, zeugen Votivtafeln und Pilgerkreuze von der tiefen Frömmigkeit der Gläubigen und ihrem Vertrauen in die Gottesmutter. Nach einer alten Tradition werden die Kreuze um die Kapelle getragen, bevor die Pilger das Heiligtum betreten. Eine besondere Geschichte birgt das sogenannte "Stocker-Kreuz". Besonders kostbar sind 57 spätgotische Mirakeltafeln, die einen nicht geringen Teil der Kapellenmauer bedecken. Einige von ihnen sind fast zwei Meter hoch. x Im folgendem zitiert aus: Susanne Hansen (Hg.), Die deutschen Wallfahrtsorte, Augsburg 1990. |