Informationen zu Inchenhofen
Name der Kirche: Pfarr- und Wallfahrtskirche St. Leonhard Name des Pfarrers: Monsignore German Fischer Anschrift: Zisterzienserplatz 1, 86570 Inchenhofen Telefon: 08257 / 1220 Fax: 08257 / 997238 e-Mail: info@pfarrei-inchenhofen.de Domain: http://www.pfarrei-inchenhofen.de/
Ansprechpartner für Führungen: Monsignore German Fischer Telefon: 08257 / 1220
Regelmäßige Gottesdienstzeiten an Sonn- und Feiertagen: Vorabend 19.00 Uhr / Sonntag 09.45 Uhr
Besondere Gottesdienste/Feste/Feiern im Jahreslauf: Hauptfest der Erzbruderschaft zum hl. Leonhard am Pfingstmontag Leonhardifest im November Gaststätten und Hotels: hier
Lage:x
Inchenhofen liegt im Landkreis Aichach-Friedberg, nördlich von Augsburg, ca 7 km nördlich von Aichach. Siehe auch hier (Karte zum Zoomen) Geschichte:x
Inchenhofen gehört zu den ältesten Leonhardiwallfahrten überhaupt. Bereits 1100 soll im damaligen Imechinhovin eine Holzkapelle mit dem Bildnis des hl . Leonhard gestanden haben. Und schon damals suchten viele Menschen mit ihren Nöten und Sorgen Hilfe bei dem Schutzpatron. Die Kapelle wurde bald zu einem kleinen lokalen Wallfahrtsort. Als im Jahr 1266 der bayerische Herzog Ludwig der Strenge dem Zisterzienserkloster Fürstenfeld die Pfarrei Hollenbach, zu der auch Inchenhofen gehörte, schenkte, blühte die Wallfaht auf. Und zwar in einer geradezu späktakulären Art und Weise. Gleich 13 Bischöfe haben im Jahr 1289 von Rom aus Ablässe für die Kapelle verliehen. Dadurch wuchs die Wallfahrt nochmals an, so dass man sich entschloß, eine Kirche zu bauen. Im Jahr 1332 wurde diese neue Kirche eingeweiht: Doch auch sie erwiß sich sehr bald als zu klein, denn Inchenhofen erlangte eine Bedeutung, die dem Ort den vierten Rang hinter Jerusalem, Rom und Compostela einbrachte. In der Mitte des 15. Jh. wurde die Kirche zugunsten eines Neubaus abgerissen. Der Abt des Klosters Fürstenfeld ließ von 1450 bis 1457 eine mächtige spätgotische Hallenkirche erbauen. Während des Spanischen Erbfolgekrieges brannte die Kirche 1704 aus. Ihr heutiges Erscheinungsbild erhielt die Wallfahrtskirche in den Jahren 1745 bis 1761. Abt Alexander Pellhammer ließ sie im prachtvollen Rokokostil ausbauen. Die Säkularisation machte der Wallfaht 1803 ein vorläufiges Ende - bis zur Mitte des vorigen Jahrhundets. Denn die Verehrung des hl. Leonhard lebte wieder auf und bis heute nimmt die Zahl der Wallfahrer immer noch zu. Kunst:x
Die Baumeister der gotischen Kirche und auch die des barocken Umbaues sind nicht überliefert. Bekannt sind allerdings die Namen der Künstler des 18. Jh. Die wunderschönen farbenfrohen Fresken stammen von Ignatz Baldauf, der 1795 in Inchenhofen starb. Die Decke des Langhauses ist mit einem durchgehenden Fresko verziert. Diese und andere Wandbilder gehören zu dem schönsten Schmuck der Kirche: Mit sehr viel Liebe zum Detail lassen sie die Vita des Heiligen lebendig werden. Der Hochaltar aus dem Jahr 1755 ist prächtig und doch zugleich filigran. Vier gewundene Säulen tragen einen reichverzierten baldachinartigen Aufbau. In der Mitte des Altares thront der hl. Leonhard, flankiert von zwei knieenden Pilgern. Hinter ihm leuchtet ein goldener Strahlenkranz, der mit zahlreichen Engeln besetzt ist. Der Altar könnte ein Werk von Egid Quirin Asam sein. Die Kanzel zeigt die Stilmerkmale des Rokoko. Im rechten Seitenschiff verweisen die Deckenfresken auf sechs Leonhardiwunder in Inchenhofen. Die Decke des linken Seitenschiffs zeigt ebenfalls Szenen aus den Mirakelbüchern. Das Hauptbild des Martinaltars, eine sehenswerte Spätrenaissanceplastik um 1625, zeigt den hl. Martin als Soldat auf dem Pferd. Erwähnenswert ist auch der neu geschaffene Zelebrationsaltar von Prof. Franz Bernhard Weißhaar. Besonderheit:x
Zur Inchenhofener Wallfahrt gehört auch der Leonhardiritt. Er ist der älteste in Deutschland und wurde bereits im Jahr 1457 vom Abt Paul Herzmann eingeführt. Ursprünglich ritt man in der Kirche um den Hochaltar. Eine Sitte, die allerdings später verboten wurde. Der Leonhardiritt sollte dann dreimal um die Kirche führen, was sich aber nie ganz durchhalten ließ, da immer einige Leute in die Kirche hineinritten. Zwischen 1457 und 1878 erlebte der Leonhardiritt seine Blütezeit, erlosch aber dann im Jahr 1899. Erst 1934 wurde der alte Brauch wieder aufgenommen. Heute wird der alte Festzug vom Bischof, dem Ortspfarrer und anderen Priestern begleitet. Die weltlichen Ehrengäste sitzen in geschmückten Kutschen. Die größte Attraktion aber sind die Festwagen mit den lebenden Bildern. Reglos stehen die Darsteller in prachtvollen alten Gewändern auf den Pferdewägen und stellen die Lebensgeschichte des heiligen Leonhard dar. Unter Beteiligung vieler Pferde, Musikkapellen und Trachtenvereinen zieht der Festzug an mehr als 20.000 Menschen vorbei. x Im folgendem zitiert aus: Susanne Hansen (Hg.), Die deutschen Wallfahrtsorte, Augsburg 1990. |