Informationen zu Gößweinstein:
Name der Kirche: Basilika zur Hl. Dreifaltigkeit Name des Pfarrers: Parrer Pater Flavian J. Michali, ofm Anschrift: Balthasar-Neumann-Straße 2 / 91327 Gößweinstein Telefon: 09242 / 264 Fax: 09242 / 1833 e-Mail: pfarrei.goessweinstein@erzbistum-bamberg.de Domain: www.pfarrgemeinde-goessweinstein.de
Ansprechpartner für Führungen: Herr Peter Sebald Telefon: 09242 / 264
Regelmäßige Gottesdienstzeiten an Sonn- und Feiertag: Siehe hier
Besondere Gottesdienste/Feste/Feiern im Jahreslauf: Dreifaltigkeitssonntag / an jedem Wochenende von Mai bis Oktober Unterkunft, Gaststätten und Hotels: hier
Lage:x
Gößweinstein liegt etwa 40 km nördlich von Nürnberg. Anfahrt über die A 73, Abfahrt Forchheim, weiter auf der B 470 nach Behringersmühle und Gößweinstein. Siehe auch hier (Karte zum Zoomen) Geschichte:x
Anfänge und Entstehung der Wallfahrt sind historisch nicht mehr genau nachzuweisen - die Unterlagen gingen zum größten Teil im Dreißigjährigem Krieg verloren. Es gibt jedoch eine Notiz des Pfarrers Dr. Martin Ludovici, der 1684 schrieb: "Alte Rechnungen von 400 Jahren her bezeugen sattsam, dass die Wallfahrt der Hl. Dreifaltigkeit dahier jährlich auch in den Kriegszeiten von frommen Wallfahrern seien besucht und mit reichlichen Opfergaben beschenkt worden". Das würde die Wallfahrt bis ins 13. Jh. zurückdatieren, was durchaus wahrscheinlich ist. Denn zu Zeiten der Grafen von Schlüsselberg (der letzte starb 1348) war die Wallfahrt nach Gößweinstein bereits bekannt. Es ist möglich, dass die Wallfahrt um 1240 begann, da Konrad I. von Schlüsselberg in diesem Jahr in Gößweinstein eine Kirche erichten ließ. Nennenswert entwickelt hat sich die Wallfahrt jedoch erst mitte bis Ende des 15. Jh. 1511 erwirkte Georg von Königsfeld von Papst Julius II. einen Ablaß für Gößweinstein, der zur Förderung der Wallfahrt beitrug. Und noch ein Ereignis brachte der Dreifaltigkeitsverehrung neue Impulse. Die Türken wurden 1523 bei Seitenstetten in Österreich geschlagen, was viele Menschen auf die Hilfe der göttlichen Dreifaltigkeit zurückführten. Die Wallfahrten auf den Sonntagsberg bei Seitenstetten nahmen sprunghaft zu, was sich auch auf Bayern und Franken übertrug. Als der Marienwallfahrtsort Hüll bei Betzenstein in der Reformation protestantisch wurde, übernahm Gößweinstein das Hüller Gnadenbild und erweiterte nochmals seine Bedeutung als Andachtsstätte. Die Zahl der Wallfahrten wuchs von nun an immer weiter. Spätestens im ersten Drittel des 16. Jh. ist Gößweinstein der bedeutendste Dreifaltigkeits-Wallfahrtsort in Deutschland. Diese Bedeutung hat Gößweinstein bis heute behalten. 166 Wallfahrtsgruppen sind gelistet hier Kunst:x
Anfang des 18. Jh. wurde ein Kirchenbau nahezu unumgänglich, denn die alte Kirche konnte die Massen der Wallfahrer nicht mehr aufnehmen. Schon 1715 hatte der Fürstbischof Lothar Franz von Schönborn einem Neubau zugestimmt und es lagen auch schon Pläne des Bamberger Hofbaumeisters Johann Dientzenhofers vor. Nach seinem Berechnungen würde die Kirche jedoch zu teuer und man legte die Pläne erst einmal auf Eis. 1729 starb Lothar Franz von Schönborn. Erst sein Nachfolger, Friedrich Carl von Schönborn, war finanziell in der Lage, den Kirchenbau anzugehen. Er brachte den Architekt Balthasar Neumann in die engere Wahl. Neumann erhielt auch dann die künstlerische Leitung, sein Vertreter war Johann Jakob Michael Küchel. 1730 wurde so dann mit dem Bau begonnen. 1734 stand die Kirche im Rohbau, am 14. Mai 1739 wurde sie geweiht. Doch schon am 5. August 1746 zerstörte ein Feuer einen großen Teil des Ortes, vernichtete den Pfarrhof und brachte der neuene Kirche schere Beschädigungen bei. So brannten alle Dachstühle ab, die Hauptgesimse wurden durch die Hitze gesprengt, die Glocken schmolzen und hatten dabei die obereb Turmgewölbe durchschlagen. Glücklicherweise hielten aber die Kirchen-gewölbe stand, nur eine Verrußung trat ein. 1748/49 war die Kirch bereits wiederhergestellt. Grundriß der Kirche ist ein lateinisches Kreuz. Von außen wirkt sie ungeheuer mächtig, imponierend durch die prächtige Fassade, die ihre Kraft aus den zwei überragenden Türmen, ihre Anmut aus den plastischen Elementen und der Terasse zieht. Im Innern beherrscht der kostbare Hochaltar, zugleich der Gnadenaltar, das Bild. Johann Jakob Michael Küchel lieferte 1737 den Entwurf, ausgeführt wurde er von den Stukkatoren Franz Jakob Vogel (der für den gesamten Stuckdekor der Kirche verantwortlich war) und Johann Peter Benkert in Zusammenarbeit mit dem Marmorierer Christian Kurz. Bestimmend sind die zahlreichen Figuren sowie die goldenen Verzierungen. Die Mitte bildet das Gnadenbild, das in einem Glasschrein aufgestellt wurde - eine technische Meisterleistung der damaligen Zeit. Die Ikonographie des Altares dreht sich um das beherrschende Thema der Kiche: Das Geheimnis des dreieinigen Gottes. Bei dem Gnadenbild handelt es sich um eine spätgotische Arbeit aus dem Anfang des 16. Jh. , das die Hl. Dreifaltigkeit bei der Krönung Mariens zeigt. Dies ist auch ein Hinweis darauf zu verstehen, dass Gößweinstein eine zeitlang auch Marienwallfahrtsort war. Auch die Altäre im Querschiff (1738) sind Küchels Ideen. Der Marienaltar trägt die Statue der Maria Immaculata - eine Arbeit des Hofbildhauers Johann Schneeg aus Bayreuth (1763). Flankiert wird Maria von Anna und Joachim, ihren Eltern. Ähnlich komponiert ist der Kreuzaltar auf der gegenüberliegenden Seite. Neben Christus am Kreuz stehen Maria und Johannes. Die Ältäre St. Josef und St. Anna im Langhaus gehen ebenfalls auf Küchel zurück. Die Bildhauerarbeiten stammen von Franz Maria Mutschele aus Bamberg, der auch die Nischenaltäre in den beiden Turmkapellen schuf. Dem Kunigunden- und dem Nepomuk-Altar im westlichen Langhaus sieht man schon das spätere Rokoko an. Der Bamberger Bildhauer Johann Bernhard Kamm entwarf sie 1765. Die Kanzel mit plastischen Elementen überreich geschmückt, wurde 1738 von den Meistern des Hochaltars gefertigt. Die neue Mathis-Orgel ist ein Werk des Orgelbauers Mathis und Söhne aus der Schweiz 1988. Küchel baute 1747 - 1749 auch den Pfarrhof und das Mesnerhaus (die früheren Gebäude waren ja dem Brand zum Opfer gefallen). Erst in den vergangen Jahren wurde die Kirche Innen und Außen sehr aufwendig renoviert und erstrahlt in herrlicher Pracht. Erwähnenswert und sehr sehenswert ist auch die Votivkammer und das seit 2008 bestehende Wallfahrtsmuseum (WMG), das sich im ehemaligen Mesner- und Schulhaus neben der Basilika befindet hier x Im folgendem zitiert aus: Susanne Hansen (Hg.), Die deutschen Wallfahrtsorte, Augsburg 1990. Das Buch zur Wallfahrt: "Gößweinstein - sakrale Mitte der Fränkischen Schweiz" hier |